Was genau ist Bitcoin?

Was genau ist Bitcoin? Die Vergangenheit, Gegenwart & Zukunft von BTC

Inhaltsverzeichnis

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Bitcoin ist ein Vermögenswert, ein Zahlungsnetzwerk, und, für einige zumindest, eine Art Lebensphilosophie.

In den frühen Tagen war Bitcoin (BTC) kaum mehr als „magisches Internetgeld“. Nachdem es 2008 aus einem Internet-Krypto-Forum entsprang, war es jahrelang nur ein obskures Hobby für Anarcho-Kapitalisten.

Der berühmte „Magic Internet Money“-Zauberer von Reddit-User /u/mavensbot
Der berühmte „Magic Internet Money“-Zauberer von Reddit-User /u/mavensbot, Quelle: https://paulbars.medium.com/magic-internet-money-how-a-reddit-ad-made-bitcoin-hit-1000-and-inspired-south-parks-art-b414ec7a5598

Heute hat sich Bitcoin jedoch zu einer eigenen Industrie entwickelt, die hunderte Milliarden Dollar wert ist. Die Liste der Investoren ist beeindruckend und wächst weiter. Unternehmen wie Tesla, Stoneridge, Square und Microstrategy haben bereits BTC in ihre Bilanzen aufgenommen.

Bitcoin-Preis-Diagramm
Bitcoin-Preis-Diagramm, Quelle: https://coinmarketcap.com/currencies/bitcoin/

Warum ist Bitcoin so beliebt geworden? Mehrere Analysten weisen diesbezüglich auf die anti-inflationären Eigenschaften des Vermögenswerts hin, nachdem Regierungen im Zuge der COVID-Krise mehr Geld gedruckt hatten. Am Anfang lockte das Potenzial von Bitcoin, den Banken und Finanzinstituten die allgemeine Macht zu entreißen, viele Investoren an.

Jetzt, wo die Zentralbanken weltweit riesige Mengen an Fiat-Währung in die Wirtschaft eingeführt haben, könnten sich Investoren aus ähnlichen Gründen zu BTC hingezogen fühlen.

Unabhängig von der Ursache ist jedoch eine Sache sicher: Bitcoin ist größer denn je.

Was ist Bitcoin (BTC)?

Das Konzept der digitalen Währung gab es schon eine Weile, das ist klar. Aber das Bitcoin-Whitepaper könnte das erste Dokument gewesen sein, welches das Konzept einer dezentralisierten digitalen Währung derart vorstellte.

Was unterscheidet dezentralisierte Währungen von zentralisierten Währungen? Es geht vor allem um Macht und Kontrolle. Zentralisierte Währungen werden von den zentralen Behörden kontrolliert, die sie in Umlauf bringen. Zum Beispiel kontrolliert die Regierung der Vereinigten Staaten den US-Dollar, eine zentralisierte Fiat-Währung.

Die US-Regierung kontrolliert Aspekte des US-Dollars, welche die Inflationsrate beeinflussen. Einige dieser Aspekte sind beispielsweise das Angebot an USD und die Festlegung der Zinssätze. Die wirtschaftlichen Beziehungen der US-Regierung mit anderen Ländern in der Weltwirtschaft können ebenfalls den Wert des USD beeinflussen.

Infografik Bitcoin 6 wichtige Fakten

Mit anderen Worten: Die Maßnahmen, die die US-Regierung heute ergreift, können den Wert deines Geldes morgen erheblich beeinflussen. Angenommen, die US-Regierung beschließt am Montag, das Angebot an USD am Dienstag zu verdoppeln. Der Wert eines jeden USD würde sich dann sofort halbieren. In diesem Fall könnten die US-Bürger nicht viel dagegen unternehmen.

Dezentralisierte Währungen hingegen werden nicht von einer zentralen Autorität kontrolliert. Wenn eine Währung wirklich dezentralisiert ist, kann keine zentrale Instanz entscheiden, ihre Parameter zu ändern.

Natürlich entstehen dezentralisierte Währungen nicht von selbst. Sie werden von Menschen entwickelt und erschaffen, normalerweise von einer kleinen Gruppe von Menschen. Daher spielen die Erfinder eine wesentliche Rolle bei der Bestimmung des Angebots einer Kryptowährung. Die Erfinder definieren auch, wie Entscheidungen über die Funktionalität der Währung in der Zukunft getroffen werden.

Der Bitcoin zum Beispiel entstand dank eines pseudonymen Programmierers, der sich „Satoshi Nakamoto“ nannte.

Wer ist Satoshi Nakamoto? Welche Rolle spielt Satoshi im Bitcoin-Netzwerk?

Es gibt einige Theorien darüber, wer Satoshi Nakamoto, der mysteriöse Erfinder von Bitcoin, sein könnte. Manche deuten auf Hal Finney hin, einen Entwickler von Konsolenspielen und ein frühes Mitglied der „Cypherpunk-Bewegung“. Andere glauben, dass es sich bei Satoshi um den Informatiker Nick Szabo oder sogar um eine Gruppe von Menschen handeln könnte. Der leitende Forscher von nChain, Craig Wright, behauptete, dass er Satoshi sei (wobei seine Behauptungen höchst umstritten sind).

In jedem Fall war Satoshi als Erfinder von Bitcoin die Instanz, welche die Betriebsparameter des Netzwerks festlegte. Zum Beispiel war Satoshi derjenige, der entschied, dass es ein bestimmtes Kontingent an BTC geben würde. Daher wird es nie mehr als 21 Millionen Bitcoins geben. Dieser festgelegte Betrag hat viele Analysten dazu geführt, BTC als anti-inflationäres Asset zu bezeichnen.

Doch auch wenn Satoshi Nakamoto das Netzwerk erschaffen hat, kontrolliert er Bitcoin nicht. Stattdessen ist das Netzwerk „im Besitz und wird gesteuert“ von seinen Benutzern, es wird von keiner zentralisierten Behörde kontrolliert. Außerdem ist das Bitcoin-Netzwerk nicht von Dritten abhängig, um seine Transaktionen zu verarbeiten. Deshalb wird Bitcoin auch als „Peer-to-Peer“-Netzwerk bezeichnet.

„Bitcoin nutzt Peer-to-Peer-Technologie, um ohne zentrale Autorität oder Banken zu funktionieren. Die Verwaltung von Transaktionen und die Ausgabe von Bitcoins wird kollektiv durch das Netzwerk übernommen.“ So lautet es in der Beschreibung auf Bitcoin.org bezüglich des dezentralen Modells des Netzwerks.

Außerdem „ist Bitcoin Open-Source. Die Entwicklung ist öffentlich, niemand besitzt oder kontrolliert Bitcoin, und jeder kann sich beteiligen. Durch viele seiner einzigartigen Eigenschaften ermöglicht Bitcoin aufregende Anwendungen, die von keinem bisherigen Zahlungssystem bedient werden konnten“.

Was ist Mining?

Satoshi Nakamoto hat Bitcoin mit bestimmten Parametern erschaffen, die sich seit den Anfängen des Netzwerks nicht wirklich verändert haben. Es wäre jedoch möglich, das Protokoll von BTC anzupassen. Dafür müsste die Mehrheit der Benutzer, die das Netzwerk am Laufen halten, einer vorgeschlagenen Änderung zustimmen.

Die Nutzer, die das Netzwerk betreiben, nennt man „Miner“. Wer sind die „Miner“ von Bitcoin? Sie sind diejenigen Benutzer, die zugestimmt haben, Rechenleistung zur Verfügung zu stellen. Die Rechenleistung wird für die Verifizierung von Transaktionen im Netzwerk verwendet. Im Austausch für diesen Beitrag erhalten die Miner eine Belohnung in Form von BTC.

Auf diese Weise werden neue Bitcoins dem zirkulierenden Angebot hinzugefügt. Wenn die Benutzer alle 21 Millionen BTC minen, werden sie weiterhin finanzielle Belohnungen aus Transaktionsgebühren erhalten.

Da immer mehr Bitcoins im Umlauf sind, steigt die „Mining-Schwierigkeit“ des Netzwerks. Das bedeutet, dass die Nutzer mit fortschreitender Zeit mehr Rechenleistung benötigen, um BTC zu minen. Infolgedessen ist es fast unmöglich geworden, BTC ohne einen Raum voller teurer Computerausrüstung zu minen. Zusätzlich wird das Netzwerk einer „Halbierung“ unterzogen, wobei die Mining-Belohnungen alle vier Jahre halbiert werden.

Um Bitcoins zu minen muss ein Miner einen „Full Node“ einrichten. Ein Full Node ist ein Computer in einem Blockchain-Netzwerk, der eine aktualisierte Kopie der gesamten Blockchain speichert. Es ist möglich, einen Bitcoin-Full-Node zu betreiben, ohne Miner zu werden. Obwohl es keine finanziellen Vorteile für diese Praxis gibt, erhöht der Betrieb eines Full Nodes die Geschwindigkeit und Sicherheit des Netzwerks.

Welche Programmiersprache wurde für Bitcoin verwendet?

In jedem Kryptowährungsnetzwerk ist das Protokoll, welches für die Funktionalität des Netzwerks verantwortlich ist, das, was wir den “Konsensalgorithmus” nennen. Durch Konsensalgorithmen bilden die Teilnehmer eines Blockchain-Netzwerks eine Vereinbarung darüber, ob Transaktionen gültig sind.

Wenn Transaktionen verifiziert werden, werden sie in Datenbündeln gespeichert, in sogenannten „Blöcken“. Die Blöcke werden auf lineare Weise zu einem öffentlichen Hauptbuch hinzugefügt, das auch „Kette“ (engl.: „chain“) genannt wird. Daher stammt auch die Bezeichnung „Blockchain“. Jedes Mal, wenn das Hauptbuch aktualisiert wird, muss das Netzwerk einen Konsens erreichen. Niemand kann Änderungen und Ergänzungen am Ledger vornehmen, wenn kein Konsens erreicht wird, weshalb Blockchain-Ledger so sicher sind. Das Bitcoin Netzwerk nutzt einen “Proof-of-Work” (PoW)-Konsensalgorithmus.

Die Frage, in welcher Programmiersprache Bitcoin geschrieben wurde, lässt sich nur schwer beantworten. Das liegt daran, dass das Netzwerk, wie wir es kennen, nicht aus einem einzigen Stück Software besteht. Stattdessen ist es eine Ansammlung an Protokollen und Netzwerkstandards. Wie die meisten Protokolle und Standards, wird es in natürlicher Sprache im Bitcoin Whitepaper definiert. Daher besteht das Netzwerk aus Software, die in vielen verschiedenen Programmiersprachen geschrieben wurden.

Der erste Absatz des Bitcoin-Whitepapers
Der erste Absatz des Bitcoin-Whitepapers, Quelle: https://bitcoin.org/bitcoin.pdf

Allerdings wurde „Bitcoin Core“, der Referenzimplementierungs-Client des Netzwerks, in C++ geschrieben. Laut Wiktionary ist ein Referenzimplementierungs-Client eine Software, die als Beispiel existiert und von Entwicklern verwendet werden kann, um andere Software zu entwickeln. Bitcoin Core wird manchmal auch als „Bitcoin-Qt“ oder „Satoshi-Client“ bezeichnet.

Warum wurde Bitcoin in C++ geschrieben?

Warum Satoshi Nakamoto C++ als Sprache gewählt hat, um das Bitcoin-Core-Protokoll zu schreiben, ist nicht ganz klar. Ein paar Theorien versuchen, das jedoch zu erklären. Zum Beispiel schrieb Mark „Murch“ Erhardt, Moderator von Bitcoin.SE, auf Bitcoin.StackExchange, dass „[C++] sehr genaue Kontrolle über die Speichernutzung bietet“.

„Da Bitcoin Core eine sicherheitsrelevante Anwendung ist, die direkt dem Internet ausgesetzt ist, ist es nicht einfach, zu garantieren, dass sie nicht zu viel Speicher belegen kann, wodurch der Swap Space des Rechners belastet wird oder, schlimmer noch, der Prozess beendet wird“, erklärt Erhardt.

Interessanterweise war Bjarne Stroustrup, der Erfinder von C++, nicht sehr glücklich darüber, dass diese Sprache für BTC verwendet wurde. „BTC-Mining … verbraucht so viel Strom wie die Schweiz und dient hauptsächlich Kriminellen“, sagte er 2019.

Bitcoins schlechter Ruf: Was genau ist Bitcoin?

Stroustrup ist nicht alleine mit seiner kritischen Meinung gegenüber BTC, und das auch nicht ganz zu Unrecht.

Immerhin ist der CO2-Fußabdruck des Netzwerks beträchtlich. Laut dem Bitcoin Energy Consumption Index produziert das Netzwerk 36,95 Megatonnen CO2 jährlich. Einige haben diesen Fußabdruck mit dem vieler Länder verglichen, einschließlich Neuseeland, Chile und, ja, auch der Schweiz.

Jährliche Gesamt-Fußabdrücke. CO2-Fußabdruck
Jährliche Gesamt-Fußabdrücke. CO2-Fußabdruck. Stromverbrauch. Elektronik-Schrott. Vergleichbar mit dem CO2-Fußabdruck der Schweiz. Vergleichbar mit dem Stromverbrauch von Finnland. Vergleichbar mit dem Elektronik-Schrott-Aufkommen von Luxemburg. Quelle: https://digiconomist.net/bitcoin-energy-consumption

Viele Bitcoin-Befürworter haben jedoch argumentiert, dass ein großer Teil des Stroms, den das Netzwerk verbraucht, aus erneuerbaren Quellen kommt. Andere haben darauf hingewiesen, dass traditionelle Finanzsysteme auch einen großen CO2-Fußabdruck hinterlassen.

Andere Nachteile von Bitcoin: Was genau ist Bitcoin?

Bitcoin hat auch einige andere Imageprobleme. Da die Benutzer Transaktionen anonym (oder wenigstens pseudonym) durchführen können, wurde BTC mit Kriminalität in Verbindung gebracht. Bitcoin war die Hauptwährung des illegalen Deep-Web-Netzwerks „Silk Road“, das alles von Marihuana bis zu Auftragsmorden im Angebot hatte.

Da BTC jedoch immer beliebter wird, wird es zunehmend auch für seriöse Zwecke genutzt. Daher werden die Verbindungen zu Kriminalität wohl immer weniger von Bedeutung sein.

Einige kritisieren Bitcoin auch wegen der langsamen Transaktionsgeschwindigkeit. Dies ist ein Problem, das die Gemeinschaft der Miner bisher nicht in der Lage war, sinnvoll zu lösen. Das Netzwerk verarbeitet ungefähr 4,6 Transaktionen pro Sekunde. Im Vergleich dazu verarbeitet der Kreditkartenanbieter Visa etwa 1.700 Transaktionen pro Sekunde.

Allerdings haben die langsamen Transaktionsgeschwindigkeiten von Bitcoin einen interessanten Effekt auf die Art und Weise, wie Menschen BTC nutzen. Anstatt Bitcoin als „digitales Bargeld“ für alltägliche Einkäufe zu nutzen, betrachten mehr und mehr Investoren BTC nun als „digitales Gold“. Es ist mittlerweile üblich, Bitcoin zu kaufen und als Wertanlage zu besitzen.

Ist Bitcoin eine gute Investition?Was genau ist Bitcoin?

Da Bitcoin so weit verbreitet ist, war es noch nie so einfach, diese zu kaufen, zu verkaufen, zu handeln oder zu verwahren. BTC können problemlos auf vielen Kryptowährungsbörsen gekauft werden. Man kann Bitcoin in „heißen“ Online-Wallets oder auch offline in „kalten“ Hardware-Wallets aufbewahren. Coinmotion bietet eine sichere Methode, um BTC schnell zu kaufen, sie auf unserer Plattform „kalt“ zu verwahren und mit einem Bitcoin-Zinskonto dann Zinsen zu verdienen.Bevor man in ein Asset investiert, ist es wichtig zu recherchieren und herauszufinden, worum es sich dabei handelt und welches Potenzial es hat.

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